Zwei Gespräche widmeten sich den kommunalpolitischen Bedingungen von Kulturarbeit in ländlichen Räumen. Sie fragten nach ihrer Reichweite und ihren Qualitätsansprüchen und loteten Beziehungen zwischen Stadt und Land aus.
Kultur zwischen Freiwilligkeit und Reichweite
Kultur gehört zu den freiwilligen Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung. Die Auslegung des Wortes „freiwillig“ unterscheidet sich jedoch stark von Kommune zu Kommune: Bedeutet freiwillig „optional“ oder individuell gestaltbar? Diese Frage wurde ebenso diskutiert wie das Verhältnis zwischen Stadt und Land: Braucht das Land die Stadt oder umgekehrt, vor allem in Hinblick auf die bestehenden Ressourcen? Ist ein Stadt-Land-Ausgleich notwendig?
Gespräch mit:
• Dr. Kenneth Anders, Leiter Programmbüro Oderbruch Museum Altranft
• Frederik Bewer, Bürgermeister Stadt Angermünde
• Tanja Schomaker, Leiterin der Abteilungen Bildung und Vermittlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
• Dietger Wille, Beigeordneter und 2. Stellvertreter des Landrates, Landkreis Vorpommern-Greifswald
Das Gespräch wurde am 27/09/2023 um 17:30 Uhr im Wirkbau Chemnitz aufgezeichnet.
Förderung zwischen Qualitätsanspruch und Nachhaltigkeit
Projektförderung stößt dort an ihre Grenzen, wo sie längerfristige Vorhaben finanzieren, Strukturen dauerhaft stärken oder gute Praxis verstetigen soll. Der Ruf wird lauter, statt einzelner Projekte auch Prozesse und Strukturen besser zu fördern. Welche Vor- und Nachteile gibt es hier zu bedenken? Das Gespräch widmete sich außerdem Fragen der künstlerischen Qualität von Kulturarbeit und hinterfragt Kategorien zwischen „Hoch- und Breitenkultur“.
Gespräch mit:
• Dr. Doreen Götzky, Museumsleiterin, Kreismuseum Peine
• Kirsten Haß, Verwaltungsdirektorin, Kulturstiftung des Bundes
• Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung
• Alexander Koch, Direktor der Gesellschaft der Neuen Auftraggeber
Das Gespräch wurde am 28/09/2023 um 17:15 Uhr im Wirkbau Chemnitz aufgezeichnet.