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Rollenwechsel
Veränderungen bergen die Chance, neue Rollen und Möglichkeiten auszuloten, die über das
Gewohnte hinausgehen. Diese Erfahrung machen auch die im Programm TRAFO geförderten Projekte. Was
aber bedeutet das für eine Kultureinrichtung, und stehen Einrichtungen im ländlichen Raum dabei
vor besonderen Herausforderungen? Zeigt ein Theater weiterhin seine Stücke im Theaterhaus oder geht
es raus in die Fläche, um mit den Bürgern gemeinsam an Stücken zu arbeiten? Bleibt ein
Museum ein Repräsentationsraum für Sammlungen oder wird es zu einem Ort, an dem gemeinsam mit
der Bevölkerung über die Darstellung der Region und ihrer Geschichten gerungen wird?
Mit unserem zweiten Newsletter zoomen wir uns damit an eine zentrale Herausforderung von
Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen heran, nämlich welche gesellschaftlichen Aufgaben
sie künftig übernehmen und wie sich ihre Rolle womöglich verändern muss, damit sie mit
ihren Angeboten zukunftsfähig bleiben.
Kristina Volke, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, beschreibt in ihrem Impuls, weshalb aus ihrer Sicht
die größte Chance für kulturelle Institutionen außerhalb der Großstädte
darin besteht, einen gesellschaftlichen Raum für Interaktion und Kommunikation, für
Interessenaushandlung und Auseinandersetzung zu schaffen – und warum dies Kultureinrichtungen
zugleich vor nahezu unlösbare Aufgaben stellt.
Den Schwerpunkt dieses Newsletters bildet das Projekt „Transformation des Museums Altranft“.
Die Projektleiter Kenneth Anders und Lars Fischer erklären, warum sie nicht mehr vom
„Museum“ Altranft sprechen, sondern von einer „Werkstatt für ländliche
Kultur“. Im Interview erläutert Gernot Schmidt, Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland,
zudem die Beweggründe, die den Landkreis im Jahr 2015 dazu bewogen haben, das kurz vor der
Schließung stehende „Museum Altranft“ doch nicht zu schließen.
Und zuletzt berichten wir von der ersten TRAFO-Akademie, die vom 18. bis 20. Januar in
Clausthal-Zellerfeld zu Fragen der „Beteiligung“ stattgefunden hat. An drei Tagen kamen
Partner und Akteure der sechs TRAFO-Projekte aus Kultur, Politik und Verwaltung zusammen, um über
Formate zu diskutieren, wie die Bevölkerung in die Arbeit von Kultureinrichtungen einbezogen werden
kann und welchen Einfluss dies auf das Rollenverständnis der Einrichtung hat.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!
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Foto: Johanna Olm |
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„Wir geben uns nicht damit
zufrieden, unseren ländlichen Raum als demografisch gestresst zu bezeichnen.“
Das Museum Altranft wird zu einer Werkstatt für ländliche
Kultur.
Von Kenneth Anders und Lars Fischer
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Eine Werkstatt ist ein Ort, an dem
gearbeitet, an dem etwas hergestellt wird. Bei der Konzeption für das Museum Altranft ist dieser
Begriff ganz bewusst verwendet worden. Denn ländliche Kultur lässt sich nicht mehr ohne
weiteres an der Kuh auf der Weide, an der Kirche im Dorf oder am Schmied in seiner Schmiede erkennen.
Der Gestaltwandel des täglichen Lebens fällt auf dem Land sogar oftmals drastischer aus als in
den Ballungsräumen. Sofern das Landleben dennoch eigene Erfahrungen bereit hält, ist es
Aufgabe der Kultur, diesen Erfahrungen Ausdruck und Gestalt zu verleihen – und das ist eine
Werkstattarbeit, die in einer vitalen regionalen Selbstbeschreibung wurzeln muss. Wir geben uns also
nicht damit zufrieden, unseren ländlichen Raum, das brandenburgische Oderbruch an der
deutsch-polnischen Grenze, als strukturschwach oder demografisch gestresst zu bezeichnen.→ Mehr
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Foto: Johanna Olm |
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1. TRAFO-Akademie im Harz: Veränderung durch
Partizipation?
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Die Begriffe Kooperation und Partizipation
sind strapazierte Begriffe im Kulturbereich. Sie werden sowohl von der Politik gefordert als auch von
den Akteuren reklamiert. Aber warum sollten Kultureinrichtungen wie Museen, Theater, Bibliotheken oder
Volkshochschulen eigentlich mit anderen Akteuren kooperieren oder sogar Bürger, Laien oder andere
Kulturakteure an der Gestaltung ihrer Kulturangebote beteiligen? Sind Kooperationen und
Partizipationsprozesse tatsächlich ein Mehrwert für eine Institution oder einfach nur mehr
Arbeit, weil mehr Kommunikation, mehr Abstimmung, mehr Ansprüche an Mitsprache? Bei der ersten
TRAFO-Akademie, die vom 18.- 20. Januar in Clausthal-Zellerfeld stattfand, trafen sich 40 Vertreter der
an TRAFO beteiligten Museen, Theater, Bibliotheken und Kulturzentren, aus den Verwaltungen, der
Kulturstiftung des Bundes sowie Künstler, um gemeinsam die Chancen und Grenzen von
Beteiligungsprozessen auszuloten.→ Mehr
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Erste Kulturplattform der "Lernenden Kulturregion Schwäbische
Alb"
Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Kultureinrichtungen im ländlichen Raum? Was
verbindet sie miteinander und was können sie voneinander lernen? Um diese Fragen geht es bei der 1.
Kulturplattform des TRAFO-Projektes „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“ am Samstag,
4. Februar 2017 in Heidenheim. Kulturakteure und Vertreter von Bund, Land und Kommunen kommen zusammen,
um sich darüber auszutauschen, welche besonderen künstlerischen Impulse vom ländlichen
Raum ausgehen können.→ Mehr
Vierter öffentlicher
Beteiligungsworkshop zur Nutzung des Jacobson-Hauses
Am 9. Februar 2017 sind die örtlichen Kulturakteure und alle Seesener Bürgerinnen und
Bürger ins Jacobson-Haus eingeladen, um im Rahmen des vierten öffentlichen
Beteiligungsworkshops Impulse und Anregungen für die künftige Gestaltung und Nutzung des
Jacobson-Hauses einzubringen. Nachdem bei den ersten drei Workshops der Gesamtrahmen des TRAFO-Projektes
vorgestellt, über die Rolle und Aufgaben des im Jacobson-Haus entstehenden Kulturbüros
diskutiert sowie Impulse für die Weiterentwicklung der Bücherei eingebracht wurden, steht bei
diesem Workshop die Frage nach der zukünftigen Raumnutzung des Jacobson-Hauses im
Mittelpunkt.→ Mehr
Theater in Winterlingen: Schule der
Sehnsüchte
In Kooperation mit der Kleinkunstbühne K3 und der Gemeinde Winterlingen arbeitet das Landestheater
Tübingen gemeinsam mit einem jungen Künstlerteam um Jeffrey Döring im
baden-württembergischen Winterlingen. Thema des mehrmonatigen Rechercheaufenthalts sind Geschichten
von Flucht, Migration und Heimatverlust. In dem Theaterprojekt „Schule der Sehnsüchte“
wird am 9. März 2017 aus der Winterlinger Begegnungsstätte wieder ein Schulhaus. Die
Winterlinger werden zu Akteuren ihrer eigenen Geschichten.→ Mehr
Zweiter Runder Tisch in St.
Ingbert
Das Transformationsbüro des Projektes „Kultur+ im Saarpfalz-Kreis“ lädt am 10.
März 2017 alle Vertreter von Kultureinrichtungen, kulturtreibenden Vereinen, Schulen, Kitas,
Jugendeinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen sowie kulturelle Akteure wie Künstler und Bürger
des Saarpfalz-Kreises nach St. Ingbert ein, um sich aktiv an der Gestaltung des künftigen Angebotes
der Kultureinrichtungen in ihrer Region zu beteiligen.→ Mehr
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