TRAFO 2

Theater Lindenhof: Ein Resonanzraum für globale Themen

Das Theater Lindenhof sagt von sich, dass es „ein Resonanzraum für globale Themen und für lokale Stoffe und Konfliktfelder zugleich“ ist. Im Rahmen von TRAFO entwickelt es neue Formate, um verstärkt die Menschen der Schwäbischen Alb und ihre Geschichten zu erreichen und damit ein attraktiver Kulturort für die Region zu werden. Dazu gehören Erzählcafés, zu denen das Theater interessante Menschen aus der Region einlädt, Theaterspielclubs für Schülerinnen und Schüler, Jugendliche oder Erwachsene sowie ein sogenanntes Wohnzimmertheater, zu denen das Theater Lindenhof zu den Menschen der Schwäbischen Alb nach Hause kommt. Außerdem zählen dazu ein Theaterfrisör, der einmal in der Woche von seinem Salon in der Tübinger Altstadt in das Theater Lindenhof wechselt, ein Postkasten, über den die Menschen auf der Schwäbischen Alb die Möglichkeit haben, an einem kommunikativ-künstlerischen Prozess teilzunehmen oder ein Tandem-Projekt, bei dem das Theater Lindenhof Gemeinden und Vereine dabei unterstützt, in ihrem Ort Kulturveranstaltungen durchzuführen. Das Theater Lindenhof baut dabei auf Stoffe aus der Region und auf die Menschen vor Ort.

Postkasten

Der Postkasten des Theaters Lindenhof ist eine offene und verspielte Form, um den Stimmen aus der Nachbarschaft und den Themen aus der Region eine Bühne zu geben. Er steht mal im Theaterfoyer, mal an anderen Orten im öffentlichen Raum in Melchingen und der Region und lädt dazu ein, mit dem Theater Lindenhof in Kommunikation zu treten. Wer den Postkasten betritt, wird in einem kurzen Film vom Intendanten des Theaters Lindenhof persönlich begrüßt und gebeten, eine Fragen zu hinterlassen. Die einkommende Post bearbeitet das Theater in unterschiedlichen Formen, mal schriftlich, mal theatral als Aktion auf der Bühne. Entwickelt wurde das Konzept für den mobilen Postkasten vom Künstlerduo marks&schleker zusammen mit der hauseigenen Theaterpädagogin Carola Schwelien.

Theaterfrisör

Melchingen hat sehr viel, aber keinen Frisör. Das Theater Lindenhof hat sich daher dazu entschlossen, seine Garderobe, die tagsüber meist nicht vom Theater genutzt wird, umzufunktionieren. Seit Februar 2017 verwandelt sie sich daher einmal in der Woche zum Friseursalon. Dafür wechselt der Friseurmeister Preßler von seinem Geschäft in der Tübinger Innenstadt an das Theater. Das Theater bietet so einen Ort für den Austausch von Gesprächen und Geschichten, die dann wiederum in die Theaterarbeit einfließen. Die Kulturinstitution öffnet sich gleichzeitig auch für einen Bedarf, den der Ort hat, und gewinnt somit eine neue Rolle.