Regionen

Werkstatt für ländliche Kultur

Wie wird ein ländliches Museum zur koproduktiven „Werkstatt für ländliche Kultur“? Im brandenburgischen Altranft hat sich ein von der Schließung bedrohtes Freilichtmuseum erfolgreich neu profiliert und zum kulturellen Zentrum der Region transformiert.

Das Oderbruch Museum ist heute ein Ort gemeinsamer kultureller Produktion: Gestaltet wird hier vor allem mit denjenigen, die das Oderbruch und seine Landschaft prägen. Die Programmarbeit setzt auf die Expertise der Menschen aus der Region. Auf Basis gemeinsam entwickelter Jahresthemen und des Vermittlungsansatzes „Landschaftliche Bildung“ entstehen die Ausstellungen und Veranstaltungsangebote des Museums. So entsteht eine stetig wachsende und sich verändernde regionale Selbstbeschreibung – nicht nur im Museum, sondern auch an vielen anderen Orten, die sich auf Initiative des Museums in einem Kulturerbe-Netzwerk zusammengeschlossen haben.

  • Förderphase2015-2021
  • ProjektpartnerOderbruch Museum Altranft, Landkreis Märkisch Oderland
  • Schwerpunkte
  • Das Museum hat sich organisatorisch und inhaltlich neu ausgerichtet: zu einer „Werkstatt für ländliche Kultur“.
  • Das neu entwickelte und ausgearbeitete Museumskonzept umfasst das partizipative Arbeitsprinzip der „Jahresthemen“ und den fachübergreifenden Vermittlungsansatz „Landschaftliche Bildung“.
  • Im Netzwerk Kulturerbe Oderbruch haben sich mehr als 40 Kulturerbe-Orte zusammengeschlossen.

Foto: Alex Pop Schirmer

Das Oderbruch ist eine vom Wasser und Ackerbau geprägte Kulturlandschaft, direkt an der polnischen Grenze gelegen, die seit dem 18. Jahrhundert trockengelegt und besiedelt wurde.

Foto: Alex Pop Schirmer

Hier denkt das Oderbruch Museum Altranft Wissensproduktion und Beteiligung zusammen mit Landschaftserfahrung und Kulturtechniken der Region.

Foto: Lars Fischer

Eigentlich war es schon entschieden: Das Brandenburgische Freilichtmuseum Altranft sollte geschlossen werden. Es fehlte an Geld, an Besuchern und einem zukunftsfähigen Konzept. 

Foto: Alex Pop Schirmer

Durch seine Transformation zur „Werkstatt für ländliche Kultur” hat das Museum den Grundstein für eine stetige Weiterentwicklung gelegt und die Zukunft des Hauses gesichert.

Foto: Alex Pop Schirmer

Jedes Jahr widmet sich das Museum zusammen mit den Menschen in der Region einem Thema, z.B. „Handwerk“ oder „Jugend“. Die Jahresthemen bilden die Säulen der Programmarbeit. 

Foto: Alex Pop Schirmer

Die Jahresthemen werden in Ausstellungen, Publikationen, Kooperationsprojekten, öffentlichen Gesprächen, Lesungen und in Film- und Theaterveranstaltungen umgesetzt.

Foto: Stefan Schick

Im Netzwerk Kulturerbe Oderbruch haben sich mehr als 40 Kulturerbe-Orte zusammengeschlossen. Gemeinsam machen sie das kulturelle Erbe der Landschaft erlebbar. 

Was bleibt

  • Ein Verein sichert die Trägerschaft des Museums.
  • Das Format der Jahresthemen und der Vermittlungsansatz der Landschaftlichen Bildung bleiben feste Bestandteile der Museumsarbeit.
  • Der Landkreis fördert das Museum auch weiterhin mit jährlich 400.000 Euro.
  • Das vom Museum gegründete Netzwerk „Kulturerbe Oderbruch“ wird gemeinsam von 17 Gemeinden getragen: Landkreis und alle Oderbruch-Kommunen unterstützen das Netzwerk mit einem Pro-Kopf-Beitrag von 20 Cent pro Einwohnenden und mit zusätzlichen freiwilligen Beiträgen für einen Kulturmittelfonds. Seit der Gründung des Netzwerks stehen der Region damit über 180.000 Euro jährlich mehr an Mitteln für die Kultur zur Verfügung.
  • 2022 erhielt die Region Oderbruch als erste Kulturlandschaft in Europa das Europäische Kulturerbe-Siegel.

  • Stand: Juni 2024

Rund ums Projekt

Lernen Sie hier wichtige Projektbausteine, Methoden und Formate kennen und entdecken Sie thematische Fachbeiträge und Interviews mit Beteiligten aus der Region.

Als "Werkstatt für ländliche Kultur" hat sich das Oderbruch Museum für kollektive Wissensproduktion geöffnet und arbeitet gemeinsam mit denjenigen, die das Oderbruch und seine Landschaft prägen.

Jedes Jahr widmet sich das Oderbruch Museum Altranft einem Thema der Region, das die Museumsarbeit ein ganzes Jahr prägt: zum Beispiel „Wasser“, „Baukultur“ oder „Landwirtschaft“.

Bei der Neuausrichtung des Museums ging es auch um eine organisatorische und kulturpolitische Neuaufstellung: Kenneth Anders über Organisationsentwicklung auf dem kulturpolitischen Parkett.

Das Oderbruch Museum Altranft orientiert sich bei seiner Arbeit mit jungen Menschen am Konzept der „Landschaftlichen Bildung“. Die Themen kommen aus der Region und werden mit der Erfahrungswelt der Jugendlichen verknüpft.

Ein Austausch zwischen Museumsdirektor Kenneth Anders und Theatermacherin Helgard Haug (Rimini Protokoll) zu offenen Arbeitszusammenhängen und den Gemeinsamkeiten von Museum und Theater.

Mit der Neuausrichtung hat das Oderbruch Museum Altranft seine Sammlungsobjekte in einem neuen konzeptionellen Rahmen interpretiert und seine Identität neu entwickelt. 

Regionalentwicklung mit kulturellen Mitteln: Wie das Netzwerk Kulturerbe Oderbruch dafür sorgt, dass sich die Region als eine Kulturlandschaft versteht und was das für die Partner bedeutet, beschreibt Tobias Hartmann im Interview.

Das Oderbruch hat 2022 als erste Kulturlandschaft das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten. Das Netzwerk Kulturerbe Oderbruch fasst aktuell 42 ausgewiesene Kulturerbe-Orte, die man hier entdecken kann. 

Kontakt

Tobias Seyfarth
Amtsleiter
Schulverwaltungs-, Kultur- und Sportamt
Landkreis Märkisch-Oderland
Puschkinplatz 12
15306 Seelow
Tel. +49 (0) 33 46 / 850 680 0
kultur_trafo [at] landkreismol.de

 

Dr. Kenneth Anders und Lars Fischer
Projektleiter „Transformation des Oderbruch Museums Altranft“
Schneiderstr. 18        
16259 Bad Freienwalde OT Altranft     
Tel. +49 (0) 33 44 / 155 39 00
info [at] oderbruchmuseum.de