Regionen

Der richtige Einsatz

Der Saarpfalz-Kreis will fortan die Kulturakteure dauerhaft logistisch unterstützen, damit sie langfristig planen und arbeiten können. Zwei Bedarfe sind dabei für die Akteure der Region besonders relevant: die Bündelung von Ressourcen sowie die Qualifizierung und Stärkung des Ehrenamts durch hauptamtliche Partner. Mit einem Instrumentenpool und durch die Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheater unterstützt der Saarpfalz-Kreis Kulturakteure nachhaltig.

„Der Pool hilft besonders jungen Musikerinnen und Familien“

Von Hans-Jürgen Geiger

Der Instrumentenpool dient als Reservoir für Musikvereine, für Instrumentalklassen in Grundschulen und weiterführenden Schulen, für Chöre oder für Spielmannszüge. Besonders die Ausbildung junger Musiker, die natürlich mit dem Erwerb eines Instruments verbunden ist, stellt viele Familien vor große finanzielle Probleme, zumal man ja anfangs auch noch nicht genau weiß, ob die Kinder das Instrument weiter erlernen wollen. Da kann ein Instrumentenpool durch die zeitlich begrenzte Ausleihe von Instrumenten sehr hilfreich sein. Gerade bei seltenen Instrumenten, wie zum Beispiel einem Fagott, einer Tuba oder einer Oboe, die in der Anschaffung sowohl für Privatpersonen als auch für Vereine sehr kostspielig sind, bietet der Instrumentenpool entlastende Möglichkeiten.

Der Instrumentenpool des Saarpfalz-Kreises wurde vor anderthalb Jahren initiiert. In mehreren Sitzungen, zu denen Institutionen wie Schulen, Chöre und Musikvereine eingeladen wurden, wurden zuerst einmal die unterschiedlichen Bedarfe erörtert und dann konkretisiert. Daraufhin startete der Landkreis einen groß angelegten Aufruf, der dazu führte, dass viele Vereine, aber auch Privatpersonen ihre Instrumente, die sie selbst nicht mehr benötigten, dem Instrumentenpool zur Verfügung stellten. Die Verwaltung nahm und nimmt die Instrumentenspenden entgegen, kümmert sich gegebenenfalls um ihre Aufarbeitung, verwahrt sie sicher und verleiht sie dann an Schulen und Musikvereine. Klaviere, Streich-, Blas- und Harmonikainstrumente konnten so in den Pool aufgenommen und weitervermittelt werden.

Für die gesamte Region, vor allem natürlich für die musisch-kulturtreibenden Vereine, ist die Initiative eine enorme Hilfe. Der Pool nützt besonders Familien, die sich eine musikalische Ausbildung ihrer Kinder nicht leisten könnten. Damit sorgt er auch für neue Mitglieder bei den musiktreibenden Vereinen, die schon seit einigen Jahren unter einem Nachwuchsmangel leiden.

„Wir wollen Berührungsängste abbauen“

Von Jakob Jokisch

Gerade im weiteren Umkreis um die Landeshauptstadt Saarbrücken gibt es Defizite in der Infrastruktur und andere Zugangsbarrieren, wie zum Beispiel im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel, der Informationsweitergabe oder auch
Berührungsängste in Bezug auf „hochkulturelle Angebote“. Wir sehen daher eine zentrale Aufgabe des Jungen Staatstheaters in der Realisierung von Projekten, die diese Barrieren überbrücken sollen. Mit unseren Workshops möchten wir freie Laien- und Amateurtheatergruppen unterstützen. Die Inhalte erstrecken sich vom Einstieg in die Theaterarbeit und den Tanz mit nicht-professionellen Spielenden über Bühnenbilderstellung bis zu Figurenarbeit und Rollenstudium. Das Angebot richtet sich auch an die vielen Karnevals- und Tanzvereine, die es im Kreis gibt. Wir hoffen, unsere Reihe in der nächsten Spielzeit beginnen zu können.

Diese Art der Zusammenarbeit ermöglicht es uns, mit Kultuakteuren ins Gespräch zu kommen und uns mit ihnen über die gegenseitige Bedürfnislage auszutauschen. Ich hoffe, dass wir bei den Menschen eine eventuelle Scheu mildern und Neugierde auf das Theater wecken können. Mit unseren Partnern im Saarpfalz-Kreis wollen wir die kulturelle Teilhabe einer breiteren Gesellschaft fördern.