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Eine Plattform für die Kunst in Seesen

Im September 2019 bot das Jacobson-Haus den Künstlern Seesens über vier Tage lang eine gemeinsame Bühne. Konzerte und Lesungen, Performances und Ausstellungen luden die Menschen in Seesen ein, einen Ort mitten in ihrer Stadt neu kennenzulernen. „Wir wollten das komplette Haus bespielen, Foyer und Bühne, den Tanzsaal und die Veranstaltungsräume. Das Kulturleben Seesens sollte in seiner gesamten Bandbreite von seinen Malerinnen, Autoren, Sängerinnen und Komponisten präsentiert werden“, erklärt Heike Hammer-Geries, Koordinatorin von Kunst@Jacobson.

So begleitete die Künstlerin Carolin Görtler den Eröffnungsabend mit Graphic Recording, einer Technik, bei der Erzähltes pointiert auf Papier festgehalten wird. Ein Poetry-Slam-Workshop lud die Seesenerinnen ein, sich als Wortakrobatinnen zu versuchen. Die Kammerkrugsänger aus dem Seesener Stadtteil Bornhausen gaben im Bürgersaal ein Konzert. Das Trio Liricos interpretierte klassische Werke bis hin zu zeitgenössischen Stücken. Die Lehrer der Kreismusikschule Goslar spielten in einer Matinee Musik von Mozart, Debussy und Gershwin. Daneben fanden Lesungen, Filmvorführungen und zahlreiche Veranstaltungen für Kinder statt.

„Während der ganzen Tage war das Haus voll“, sagt Heike Hammer-Geries. „Wir haben mit Kunst@Jacobson ein neues Publikum hinzugewonnen.“ Auch die Künstlerinnen aus Seesen und Umgebung wissen jetzt, wo sie eine Heimat in ihrer Stadt haben. Das Kulturbüro der Stadt Seesen im Jacobson-Haus versteht sich als Partner, der vor allem für die Bedürfnisse der Künstler der Region Sorge trägt und ihre Anliegen erfüllen möchte. „Wir können uns vor Anfragen kaum retten. Die vier Tage haben bei vielen den Wunsch geweckt, bald wieder im Haus aufzutreten, zu lesen oder auszustellen. Das haben wir uns erhofft, dass die Kunstszene uns nun als ihren Verbündeten sieht“, sagt Heike Hammer-Geries.

Erschienen im März 2020.