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Mit unverstelltem Blick

Für den Aufbruch des Jacobson-Hauses zu einem Ort, der allen Menschen in Seesen offen steht, war mehr als nur ein Umbau des Gebäudes nötig. Genauso wichtig war es, mit frischem Blick auf neue Ansprüche und Anforderungen in der Gegenwart zu schauen und Ideen für seine Zukunft zu entwickeln. Für diesen unverstellten Blick von außen lud das Projetteam in Seesen Studierende der Designabteilung der Hochschule für Angewandte Kunst und Wissenschaft (HAWK) in Hildesheim ein. Am Anfang der Zusammenarbeit standen Besuche der Studierenden und Workshops, in denen die jungen Menschen mit den Nutzerinnen des Hauses und den Bürgern der Stadt über ihr Jacobson-Haus ins Gespräch kamen. Aus den Diskussionen schälten sich verschiedene Wünsche heraus: So sollte der Zugang zum Haus einladender und offener und sein öffentlicher Auftritt einheitlicher und moderner werden.

Um die Kreativität der Studierenden nicht durch Vorgaben einzuschränken, wurde der Rahmen für die Entwürfe weit gefasst. Denn die Seesenerinnen wünschten sich einen künstlerisch-kreativen Blick von außen auf ihr Haus. Diese Freiheit führte zu zahlreichen experimentellen Ergebnissen und ungewöhnlichen Ideen. Eine Studierendengruppe entwickelte ein neues grafisches Erscheinungsbild und eine einheitliche Typografie, die seitdem den Außenauftritt des Jacobson-Hauses prägen. Veröffentlichungen, Flyer und Plakate werden in der Stadt nun wiedererkannt und geben dem Jacobson-Haus ein neues Gesicht. Auch andere Ideen der Studierenden haben gute Chancen, umgesetzt zu werden. Der Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, dass beleuchtete Stelen zukünftig die Eingangstüren des Gebäudes rahmen und dazu einladen, die Türen zu öffnen und einzutreten. Und auf dem Platz vor dem Haus könnten große Spiegel den Raum optisch erweitern und damit den Passanten immer wieder andere Perspektiven auf das Jacobson-Haus ermöglichen. Sie stehen für das gewonnene Selbstbewusstsein des Hauses: „Hier entsteht etwas Neues und du bist eingeladen!“