Regionen

Der TRAFO-LEADER-Fonds: Regionalförderung für die Kultur öffnen

Seit 2017 verbindet die Lernende Kulturregion Schwäbische Alb die TRAFO-Förderung mit dem europäischen Förderinstrument LEADER. Das Besondere daran: Statt investiver Maßnahmen werden im TRAFO-LEADER-Fonds Kunst- und Kulturprojekte unterstützt. Bislang konnten so fünf Kulturprojekte auf der Schwäbischen Alb realisiert und mit rund 615.000 Euro gefördert werden. Zwei Drittel dieser Förderung kommen von LEADER. In der Lernenden Kulturregion wird ausgelotet, wie LEADER weiter für die Förderung künstlerischer und kultureller Projekte geöffnet werden kann.

LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Das europäische Förderinstrument existiert seit 25 Jahren und fördert die Entwicklung ländlicher Räume. Grundlage ist dabei ein Bottomup-Prinzip, welches darauf fußt, dass die Bevölkerung einer Region den Bedarf vor Ort am besten kennt und selbst über den Einsatz von Fördermitteln entscheiden soll. Sogenannte lokale Aktionsgruppen entscheiden, was gefördert wird, und orientieren sich dabei an langfristigen Konzeptionen für die regionale Entwicklung. Aufgrund der jahrelangen Zusammenarbeit interessierter Akteure ruht LEADER mittlerweile auf breiten und gut strukturierten regionalen Netzwerken.

Für die Kultur kann LEADER daher ein spannendes Instrument sein und wird bereits von Kulturakteurinnen genutzt – allerdings vor allem im investiven Bereich, also wenn es darum geht, eine Kulturscheune auszubauen, eine Dauerausstellung zu modernisieren oder ein Wegeleitsystem zu installieren. Auf die Umsetzung von Inhalten hingegen ist LEADER noch nicht hinreichend ausgelegt: So setzt ein Antrag in LEADER bislang voraus, dass Inhalt und Kosten bereits bei der Beantragung abschließend geplant sind. Eine inhaltliche Weiterentwicklung von Projekten während der Umsetzung ist damit ebenso wenig möglich wie eine Förderung ergebnisoffener Prozesse, wie sie in der künstlerischen und kulturellen Projektarbeit üblich sind. Insbesondere diese Offenheit im Prozess sowie die Vereinfachung der Förderung von nicht-investiven Projekten wünschen sich in Zukunft viele, die mit LEADER beschäftigt sind. Dass die Öffnung von LEADER viel Potenzial birgt und auch für künstlerische und kulturelle Projekte spannend und beflügelnd sein kann, zeigen die Projekte, die seit 2017 im TRAFO-LEADER-Fonds gefördert werden: Das Theater der Stadt Aalen wurde dabei unterstützt, über die Stadtgrenzen hinauszugehen und partizipativ in der Region zu arbeiten. Das Naturtheater in Hayingen entwirft ein Ganzjahresangebot und bindet neue Menschen in seinen Betrieb ein. Und im Literaturnetzwerk Oberschwaben schließen sich acht literarische Orte zusammen, um diese zu Anlaufstellen und interessanten Lernorten zu entwickeln.

Wie können  Musikerinnen junge Menschen auf dem Land erreichen, wenn die Wege weit sind und das Geld knapp ist? Ein Pilotprojekt. 

Unter dem Motto „Gemeinsam in die Vielfalt wachsen“ hat das Theater einen Prozess der Neugestaltung angestoßen, der möglichst viele Menschen einbinden soll. 

Der Landesverband der Amateurtheater Baden-Württemberg will mit der "Heimatkarawane" überregional vernetzen und Hürden für die Beteiligung an Kulturprojekten abbauen. 

Hinter dem LiO verbergen sich acht kleine literarische Museen und Dauerausstellungen in Oberschwaben, die sich auf die Suche nach dem gemeinsamen Nenner gemacht haben.

Das Theater der Stadt Aalen ist zusammen mit anderen Partnerinnen mobil geworden: Es vernetzt Vereine, Institutionen und Bürger auf dem Härtsfeld miteinander.