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Von der Praxis zur Theorie – Welchen Beitrag leisten künstlerische Beteiligungsformate zur regionalen Entwicklung?

Vom 14. – 15. Juni 2023 führte die zehnte Ideenreise in Kooperation mit dem Fonds Soziokultur nach Heersum, Bodenburg und Hildesheim. Im Zentrum dieser Reise stand der Austausch zu Kulturpraxis und Kulturpolitik in Niedersachsen und damit die Frage, welchen Beitrag künstlerische Beteiligungsformate zur regionalen Entwicklung leisten. Um dies herauszufinden besuchten wir eine Probe des Landschaftstheaters Forum Heersum in Bodenburg und den PULS Hildesheim, um über die dort ausgearbeitete Kulturentwicklungsplanung „Hildesheimer Land“ zu sprechen.

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Nach der herzlichen Begrüßung durch Mechthild Eickhoff, Geschäftsführerin des Fonds Soziokultur, gab uns Jürgen Zinke, Geschäftsführer des Landschaftstheater Forum Heersum, bei einem Spaziergang durch Heersum Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Vereines und die Heersumer Sommerspiele als generationsübergreifendes Theaterprojekt, das die gesamte Region seit 30 Jahren verbindet.

Im Rahmen des Landschaftstheaters arbeitet ein professionelles künstlerisches Team mit bis zu 150 Laiendarstellenden zusammen. Gemeinsam entsteht so an verschieden Gastgeberorten jedes Jahr im Sommer ein neues Stück. Interessant dabei: vor jeder Inszenierung ruft das Forum Heersum zum offenen Casting auf. Entgegen der gängigen Praxis bewirbt sich hier jedoch das künstlerische Team bei den potentiellen Darstellenden, welche nach der Präsentation der Idee für das Stück entscheiden, ob sie mitspielen wollen. Gastgeber in diesem Jahr ist der Kunstverein Bodenburg, wo wir mit den Beteiligten ins Gespräch kamen und eine Probe unter freiem Himmel besuchen durften. „Es geht um die Gemeinschaft“, berichten die Teilnehmenden. Das Sommertheater fungiert hier als „Schmelztiegel verschiedener Generationen“, ein besonderes Event, für das Menschen auch Jahre später noch in ihre alte Heimat zurückkehren: „Das zweite Ereignis nach Weihnachten im Jahr“, wie uns eine Teilnehmerin erzählt, die seit vielen Jahren dabei ist.

Im PULS Hildesheim arbeiten die Kulturverwaltungen von Stadt und Landkreis unter einem Dach zusammen mit dem Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land e.V. Dieser im Rahmen der Bewerbung für die Kulturhauptstadt 2025 entwickelte „Cultural Hub“ war unsere letzte Station der Reise. Gemeinsam sprachen wir über die neue Kulturentwicklungsplanung „Hildesheimer Land“, die von den verschiedenen Aktiven vor Ort erarbeitet wurde. Sabine Zimmermann, Geschäftsführerin des PULS e.V. berichtet, wie wichtig partizipative Kultur für regionale Entwicklung und die Beantwortung gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Auch Herausforderungen in Bezug auf die Finanzierung und die Umsetzung von künstlerischen Beteiligungsformaten wurden diskutiert. Stefan Könneke vom PULS e.V. sowie dem Netzwerk konstatiert eine einfache Lösung und verbindet damit gleichzeitig eine Forderung: „Wenn sich die Ziele ändern, müssen sich eben auch die Voraussetzungen ändern“.

Landschaftstheater Forum Heersum

PULS e.V. Hildesheim

Kultur & Heimat Hildesheimer Land e.V.

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