Die sechste Ideenreise führte uns in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) vom 19. bis 20. April 2023 nach Oranienburg und die Niederlausitz. Im Fokus der Reise stand die Frage: Kann ein künstlerischer Impuls von außen einen Anstoß geben und demokratische Prozesse im ländlichen Raum nachhaltig stärken? Rund dreißig Teilnehmende tauschten sich dazu mit den gastgebenden Projekten in Brandenburg aus.
Wie kann Kunst demokratische Prozesse in ländlichen Räumen stärken? Dass es dafür nicht nur den künstlerischen Impuls braucht, sondern auch kontinuierliche Arbeit, einen langen Atem und viel Vertrauen, konnten wir vom Traumschüff Theater erfahren: Das schwimmende Wandertheater hat es geschafft, sich nachhaltig in der Region zu verankern. Jedes Jahr bringt es Geschichten auf die Bühne, die mit den Menschen vor Ort zu tun haben. Wir haben das Theater in seinem Winterspielort im ehemaligen Kaltwalzwerk in Oranienburg besucht.
Auch die Radikalen Töchter bringen keine Inhalte „von außen“ mit, sondern betreiben politische Bildungsarbeit zu Themen, die sich vor Ort als relevant erweisen. In Workshops laden sie junge Menschen dazu ein, mit Mitteln der Aktionskunst Wut in Mut zu verwandeln. Cesy Leonard und Josephin Haardt haben ihren Methodenkoffer vorgestellt und uns mit auf eine „Wut-Reise“ genommen, die die politische Dimension des Alltags sichtbar macht.
Die letzte Station war der Pavillon „Casa Isadora“, der gemeinsam mit der Künstlerin Sol Calero im Programm Neue Auftraggeber entstanden ist: Die Schülerinnen und Schüler des SeeCampus Niederlausitz haben diesen künstlerischen Raum mit aufgebaut, füllen ihn mit Leben und entwickeln ihn ständig weiter. Dabei lernen sie Aushandlungsprozesse zu führen und eigenständig zu handeln – wertvolles Gepäck für die Ausbildung eines Demokratieverständnisses.
